Die 6. Deutsche Jugendmeisterschaft fand dieses Jahr in Hungen und damit zum zweiten Mal in Hessen statt. Jürgen Schmitt und sein Team hatten sich hervorragend auf die Meisterschaft und vor allem auf die Kids eingestellt. Ansprechende Terrains, die Halle, die während der Regengüsse am Samstag benutzt werden konnte und der große Vorraum, der für die Turnierleitung und zum Aufenthalt zur Verfügung stand.

Insgesamt 39 Triplettes hatten gemeldet und alle waren auch angetreten: 9 Minimes, 16 Cadets und 13 Juniors. Für Statistiker: Den Löwen-anteil von insgesamt 16 Mannschaften stellte Baden-Württemberg, Hessen dieses Jahr 9, Bayern 5, NRW 4, Saarland, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Berlin, das in diesem Jahr zum ersten Mal dabei war, je 1 und eine Mannschaft setzte sich aus verschiedenen Landesverbänden zusammen. Größter Verein mit 14 anwesenden Kindern war Petterweil, gefolgt von Konstanz mit 10 und Ettenheim mit 7 Jugendlichen. In diesen Vereinen wird seit Jahren konsequente Jugendarbeit geleistet.

In allen Altersstufen wurden beachtliche Fortschritte gemacht in Technik und in Taktik und selbst bei den Minimes war die Hauptaufgabe der BetreuerInnen die lobenden oder tröstenden Worte nach den Spielen. Auch ein paar neue Talente waren zu entdecken, die im nächsten Jahr sicherlich noch weiter gereift sind und dann mehr in Erscheinung treten werden.

Am Samstagabend ergab sich auch die Gelegenheit zu einem Treffen mit den anwesenden Landes-Jugendwarten. Dieses Treffen war in diesem Jahr besonders wichtig, da in der Deutschen Bouleszene doch eine große Unruhe herrscht. Hauptgesprächspunkt war auch hier der DPV-Beschluß des Ausschlusses der Cadets und Minimes bei Senioren DMs. Einhellig waren alle Jugendwarte der Meinung, dass dieser Beschluß rückgängig gemacht werden sollte. Weitere interessante Themen waren die Wiedereinführung eines Jugendländerpokals im Winterhalbjahr, die Verbesserung der Kommunikation untereinander, die Beschickung von internationalen Turnieren und die Bildung eines Ostercamps oder-trainingslagers.Auch die Idee, Verantwortung auf mehreren Schultern in einem Jugendausschuß zu verteilen, fand gute Resonanz. Weitere interessante Themen wie die Erstellung eines Jugend-Terminkalenders zu Jahresbeginn, Traineraustausch über die Landesgrenzen, Akzeptanz der Kinder in den Vereinen, Vorbildfunktion der Erwachsenen u.v.a.m. Darüber werden wir weiter im Gespräch bleiben müssen und später unsere Ideen publizieren.

Zum ersten Mal fand für alle Cadets und Minimes, die nach der Vorrunde ausgeschieden waren, ein Begleitturnier statt: der Hungen-Cup. Dabei gab es für die Ersten Pokale und für die Platzierten Sachpreise zu gewinnen - und für alle natürlich nochmals interessante Spiele anstatt Wartezeiten.

Bei den Endrunden am Sonntag wurden alle Halbfinals und Finals zeitgleich gespielt. Das war für alle Anwesenden interessanter - konnte man doch so, wenn das Herz nicht gerade nur für einen Spieler schlug, die ganze Bandbreite von Minimes bis Juniors überblicken. Alle Endspiele waren durchweg von hohem Niveau und bei den Junioren setzten sich dann doch die Favoriten auf Grund der größeren Erfahrung und der ausgereifteren Technik durch. Bei den Cadets hatten die Konstanzer einen guten Start erwischt und spielten überzeugend gegen die von den meisten als Favoriten gehandelten Berliner. Bei den Minimes gab es einen klaren 13:0 Sieg für die Jungs aus Großzimmern.

Bei der abschließenden Siegerehrung war es besonders schön zu sehen, daß nur vier einzelne Spieler früher abgereist waren, alle anderen erhielten Ihre Urkunden, Sachpreise und Pokale von Jugendwart Klaus Eschbach und Peter Nemec, dem Hallenbesitzer Jürgen Schmitt und dem an beiden Tag vorbildlich fungierenden Schiedsrichter Jürgen Steep. Eine gute Organisation, ein tolles Ambiente in Hungen und vor allem die tollen Spiele der Kids ließen diese DM für alle Beteiligten zu einem gelungenen Wochenende werden.

Alles in allem: unsere Jugend macht weiter große Schritte nach vorne, dank der engagierten Arbeit der Jugendwarte in den Vereinen und in den Landesverbänden.

Klaus Eschbach
DPV-Jugendwart